Versicherungen in der Schweiz

Im Vergleich zu Deutschland, wo man über die Vergleichsportale die Leistungen und Preise der verschiedenen Versicherer vergleichen kann, ist dies in der Schweiz nicht der Fall. Zuerst habe ich mich selbst, z.B. bei Comparis.ch umgeschaut. Da mir das aber nicht übersichtlich genug war, habe ich einen Versicherungsmakler eingeschaltet. Dieser hat mir zu den mir vorliegenden Angeboten ein paar kritische Fragen bezüglich des Leistungsumfangs gestellt, die ich nicht beantworten konnte. So habe ich mich in völliger Unkenntnis, ob ich jetzt gute oder schlechte Versicherungen habe, in die Hände des Versicherungsmaklers gegeben. Die Versicherungen sind durch die Bank deutlich teurer als in Deutschland, aber ich wüsste beim Vergleich der Versicherungen einfach nicht, auf was ich schauen sollte. Zum Glück sind es nicht allzu viele Versicherungen. Jetzt nach 3 Jahren in der Schweiz haben wir den Versicherungsmakler aufgegeben und uns dem Vertreter eines internationalen Versicherungskonzerns anvertraut. Insgesamt muss man sagen, dass die Leistungen der Versicherer wenig transparent bleiben.

Die Haushaltsversicherung: Die Haushaltsversicherung ist ein Kombi aus Privathaftpflichtversicherung und Hausratversicherung.

Die Fahrzeugversicherung: Hier haben wir uns für eine Vollkasko-Versicherung entschieden. Bei uns sind «grobe Fahrlässigkeit» und «Glasschäden» mit eingeschlossen. Die «Parkschäden», also wenn ein anderer das geparkte Auto beschädigt und sich entfernt habe ich jetzt herausgenommen, da mein Auto jetzt älter ist und die Versicherung für Parkschäden teuer ist. Dies ist aber nicht bei jeder Versicherung so. «Grobe Fahrlässigkeit» wird unterstellt, wenn man etwas macht, wo jeder sagen würde: «Wie kann man nur!» Aber wie schnell hat man in der morgendlichen oder abendlichen Müdigkeit in der Dunkelheit etwas übersehen, bei dem man sich hinterher ob des Fehlers an die Stirn greift.

Die Rechtsschutz-Versicherung: Wir haben eine Police gewählt, die in ganz Europa gilt. Allerdings haben wir keine freie Wahl beim Anwalt. Die Police ist teuer. Ich hätte die Versicherung inzwischen zweimal gebraucht, einmal im Zusammenhang mit unserem Haus in Deutschland und einmal, weil ich aus eine Busse in Zusammenhang mit der Testpficht bei der Einreise erhalten habe. Beide Male hat die Rechtschutzversicherung die Kostenübernahme abgelehnt. Ich befinde mich jetzt hier im Kündigungsprozess.

Mehr Versicherungen haben wir nicht gemacht. Da ich in Deutschland noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung habe, verzichtete ich in der Schweiz auf eine solche. Die IV (Invaliditätsversicherung = gesetzliche Berufsunfähikgeitsversicherung) gilt als sehr streng und knausrig bei der Zuerkennung von Renten, so dass sich eine private Absicherung lohnt, glaube ich.